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Die Geschichte des Bargelds
Keine Angst - ich versuche es kurz zu halten. Dafür bin ich ja bekannt - ha-ha -.-
Wir wir alle irgendwann mal gelernt haben, wurde früher eher getauscht, es gab so etwas wie Geld noch noch nicht, in einige teilen der Welt funktioniert das erstaunlicherweise auch noch immer, Gebiete in Sachsen zum Beispiel. Irgendwann bekamen Gold und Silber einen immer höheren Stellwert als Zahlungsmittel. Doch erst König Krösus erfand sozusagen das erste richtige Geld. Er ließ die ersten Münzen prägen und dieses Prinzip, nicht mehr den ganzen Plunder untereinander zu tauschen sondern gegen immer greifbare Münzen zu "tauschen" fanden die Menschen so praktisch, das es sich schnell im gesamtem Mittelmeerraum verbreitete. Die Münzen hatten einen immensen Vorteil, denn anders als eine Kuh, ein Fass voll Salz oder sonstige Tauschgüter, waren sie das was auch große Firmen erfolgreich macht, sie waren standardisiert. Sie waren gleich schwer, gleich groß und konnten leicht abgezählt werden.
Um 1360 rum, erfuhr das "Geld" mit kaiserlichen Erlass (Kaiser war zu dieser Zeit mein UrUrUr-Großvater Nicolas der Dritte glaube ich) auch in Deutschland einen Aufschwung, da er ein Dokument unterzeichnete, welches das Münzrecht aller Kurfürsten (das waren die Babos die römisch-deutscher König werden konnten) nutzen durften. Nun gab es verschiedene Prägungen, da jede Region und jedes Land doch irgendwie seine eigenen Talerlein hatte, was dazu führte, das bei größeren Geschäften doch direkt mit ungemünzten Edelmetallen gehandelt oder doch wieder Waren einfach getauscht wurde. Den so etwas wie Wechselkursgeschäfte waren eher immer ein Minusgeschäft für Händler.
Irgendwann wurde das ganze weiter standardisiert und auch in zum Beispiel China gab es gegen des 11. Jahrhunderts so etwas wie Papiergeld.
Dieses war nicht direkt mit einem Wert wie heute 10€ versehen, sondern es war eher eine Zahlungsforderung, das verbriefte Recht auf die 10 Münzen des anderen sozusagen. Ein ADR auf die gehandelte Währung des Landes könnte man im Börsenjargon sagen.
1776 schafften es die Engländer das Papiergeld weitestgehend zu etablieren und setzte sie die Geschichte des Bargelds fort.
In knauserigen Deutschland wurde wohl in den obersten Stellen immer sehr penibel darauf geachtet, das dem ausgegebenen Papiergeld auch immer die entsprechenden Mengen an Gold und Münzen gegenüber standen und verwahrt waren.
Die Deutschen und das Bargeld
Deutsche und ihr Bargeld. Ich persönliche verstehe die Liaison bis heute nur schwer.
Das liegt aber auch zu großen Teilen daran, das ich (bis auf eine kurze Zeit) nicht groß in einem Job war, wo man nebenher in Bar etwas verdienen konnte. Bei mir war schon immer alles sauber auf Papier, nachdem ich auch mal übel abgestraft wurde wegen illegalen Musikdownloads, wollte ich nicht noch einen von der Steuer auf den Deckel. Aber im Laufe meines Lebens hab ich natürlich Leute kennengelernt die schwarz arbeiten. Das ist auch so ein typischer Erwachsenenbegriff, ich weiß noch genau wie ich das früher immer nicht verstanden habe als ich klein war. Aber der Deutsche will von seinem hart erarbeiteten Geld nichts abgeben, also wird in vielen Bereichen oft nebenher Geld verdient, das beim Finanzamt nicht angegeben wird - man könnte es "steuefreie Einnahmen" nennen, so ist das aber nicht, da sie eigentlich auch der Steuerpflicht unterliegen (keine steuerliche Beratung meinerseits!). Der Deutsche will davon nichts abgeben und doch zahlt der Spitzenverdiener in Deutschland 52% nur an Einkommenssteuer. Selbst ich zahle 40% auf jeden Euro den ich einnehme. Find ich schon fett. Von jedem 1€ den man einnimmt muss der Spitzenverdiener oder besser gesagt Spitzensteuerzahler also 52 Cent abgeben.
Steuern.. Da braucht man sich nicht wundern, dass besonders auch im Handwerk, das gesellschaftlich völlig unterbewertet und teils echt mies bezahlt ist, viel halt nebenher "schwarz" gearbeitet wird um das Gehalt etwas aufzubessern. Gebrauchte Fähigkeiten sind halt auch in der Freizeit sehr gefragt. Es ist nämlich schon was anderes ob ich in 8 Stunden 80€ verdiene oder eben 160€ direkt auf die Hand. Menschlich kann ich das verstehen. Ich glaube deshalb lieben die Leute ihr Bargeld.
Wenn es auf der Bank ist, könnte sich jemand mit aus dem Staub machen, legt man es an, ist es auch weg, so die breite Meinung in Deutschland.
Die Boomergeneration (1946 - 1964) und Generation X (1965 - 1979) waren mal kurz mutig, naja mutig ist das falsche Wort, eher gierig und unüberlegt. Bei dieser Generation sitzt der Schock der Dotcom-Blase noch tief in den Knochen. Wenn man mich fragt, selber schuld, auch wenn mir davon viele Schicksale wirklich leid tun. Wer all-in auf eine Karte setzt, ein hohes Risiko eingeht, der muss auch mit rechnen das es schief geht, hier wurden von vielen Menschen sämtliche Geldanlag-Grundregeln über Bord geworfen, ähnlich wie bei vielen die in Wirecard investiert waren und alle ihre Ersparnisse in nur ein Unternehmen gebuttert haben. Tut mir leid, aber so macht man das nicht. Aber genau weil der Deutsche ungern Fehler zugibt und sie lieber bei anderen sucht, wird dann die Börse, Aktien und ETFs verteufelt, statt seine eigenen Fehler zu akzeptieren und es beim nächsten Mal besser zu machen. Dazu kommen Bankenkrisen und co, welche den Leuten zeigen, dass eben das Geld nur unter dem Kopfkissen sicher ist und das mag zu einem Teil auch stimmen. Aber ganz sicher ist es eben dort auch nicht. Es gibt Inflation & Einbrecher. Das eine geht noch, es lässt das Geld direkt verschwinden. Das Zweite ist tückischer, es lässt dein Geld verschwinden und du merkst es kaum. Aber das stört den Deutschen nicht. Meine Tausend Euro, bleiben Tausend Euro. Deutsche lieben einfach ihr Bargeld: "Nur Bares ist wahres"
Und ich?
Ich bin eher der Kartenzahlertyp, schon seit meiner ersten Ausbildung. Meine Eltern sind eher die Bar-Menschen, ich habe es daher auch probiert mir Bar-Wochenbudgets zu machen, aber damit kam ich nicht klar. Vllt komm ich deshalb nicht so gut mit Geld zurecht und kann damit nicht sooo gut umgehen (wenn man meine Frau fragt). Nicht die Beste Eigenschaft als Finanzblogger, ich weiß. Aber das ist ein Grund wieso ich mir zum Beispiel das Mehrkontenmodell angeeignet habe. Damit bremse ich mich einfach selbst und habe besseren Überblick über meine Finanzen und was mir noch zur Verfügung steht. Wobei mir aber auch meine Finanzapps zusätzlich helfen. Nur so habe ich Kontrolle über das was ich ausgebe, das was ich spare, investiere und zusätzlich noch mehr sparen und investieren kann. Eine recht detaillierte Auswertung dazu findest du im Blog-Artikel "geplant Pleite".
Vorteile & Nachteile von Bargeld
Ich werde hier nur einige Vor- und Nachteile anreißen und auf einige Beispiele eingehen. Das soll ja hier kein Buch werden.
Bargeld hat natürlich auch Vorteile, auch wenn diese für mich nicht überwiegen oder mich weniger betreffen. Auf einer Bank, kann dein Geld auch verloren gehen, z.B. verloren viele Menschen Geld in der letzten Finanzkrise, in Deutschland sie die Einlagen bei der Bank nur bis 100.000€ gesichert, mehr muss dir die Bank in einer üblen Selbstpleite nicht zurück geben. Für mich persönlich ein Unding, aber wer bin ich schon. Und mal ehrlich, wer kennt das Problem nicht, wohin mit den anderen 500k? ;) Ein anderer Vorteil ist, das man auch bei vielen Händlern meist etwas Nachlass rausschlagen kann, wenn man direkt Cash bezahlt. Das liegt zum Teil daran, das sie sich dann auch die Gebühren für die EC-Zahlungen sparen, zum anderen Teil.. em.. hat es sagen wir.. andere Gründe.
Außerdem zahlst du bei größeren Summen keine Negativzinsen, wenn du die Kohle zu Hause bunkerst, auch wenn die Kaufkraft, also der echte Wert des Geldes durch die Inflation natürlich trotzdem schleichend schwindet. Und es hat den Nachteil, das es dir zu Hause leichter entwendet werden könnte, als z.B. auf der Bank.
Und noch ein Vorteil der eher in die kriminelle Richtung führt, Barzahler bleiben quasi anonym. Daher sind die meisten kleineren Drogengeschäfte beispielsweise ja in bar, keiner überweist seinem Dealer 50€ mit der Nachricht "Danke für den Rasen". Bei einem Mal mag das noch unauffällig sein, aber bei regelmäßigen Zahlungen deinerseits und häufigen Zahlungseingängen beim Dealer, wird früher oder später sicher mal jemand genauer hinschauen, außer er hat vielleicht ein Rasengeschäft, dann könnte es länger unentdeckt bleiben. Ein weitere Nachteil, wo wir gerade bei der kriminellen Szene sind, ist natürlich das man es "waschen" muss. Das heißt man muss dafür sorgen, das 100k Bares, irgendwie unauffällig in den Verkehr kommen. Wie man das genau macht, weiß ich auch nicht. Aber im Groben könnte man es so beschreiben: Ich eröffne ein Geschäft, eine Waschstraße zum Beispiel und mache dort in meiner Kasse 100k Umsatz. Diese 100k stammen aber nicht von Kunden der Waschstraße, sondern von Kunden aus den eher dunkleren Metiers. aber in meiner Kasse lasse ich es dann so aussehen, als wären 1k Leute da gewesen, wovon jeder 100€ bezahlt hat. Diesen Umsatz abzüglich meiner Ausgaben muss ich wiederum versteuern, danach ist was übrig bleibt mein Gewinn. Somit ist das Geld nun sauber, auch wenn mit Verlust. Mh ..na gut, ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist weiß ich nicht so richtig. Sidekick zu Netflix, wo es die Serien Breaking Bad und Ozark gibt. Beides befasst sich u.a. mit den zuvor erwähnten Delikten #tolleserien.
Ein weitere Vorteil vom Bargeld ist, das es zumindest überall in Deutschland angenommen werden MUSS, die Annahme von Bargeld darf nicht verweigert werden. Aber die meisten Straßenmusiker haben kein Paypal oder ein Kartenlesegerät dabei, wie zahlt man solche kleinen Beträge ohne Cash in der Täsch? Hier ist Englad übrigens Vorreiter, hier wird ehr viel mit Karte gezahlt, so kann man zum Beispiel die Obdachlosenzeitung mit Karte zahlen, verrückt oder?
Und wie lösen wir das Problemchen?
Es gibt viele Für und Wider denk ich, mich persönlich würde ein bargeldloses Deutschland nicht stören, ich habe keine Gelder die ich verstecken müsste vorm Fiskus und wenn ich sie hätte gäbe es sicherlich ausgefuchste Steuerberater die in diesem Fall hier und da was machen könnten. Ich spiele lieber mit offenen Karten und hoffe, das das Finanzamt bei meiner Steuererklärung und was so mit am Gewerbe hängt auch fair ist. Kriminalität wird denke ich nur teilweise unterbunden, auch hier werden Menschen Wege finden und wenn das Geld über Kryptowährungen nach Uganda gezahlt und getauscht werden muss bevor es in ein Pseudogeschäft gewaschen wird, irgendwas lassen sich diese Leute, die in großen Stil mit illegalem Geld zu tun haben schon einfallen. Also es wird dann sicherlich schwerer, aber nicht unmöglich.
Aber es gehört auch eine gewisse Disziplin, Übersicht und ein Gefühl für Budgets mit dazu bargeldlos und nur durch Kartenzahlungen zu leben, also alles was ich mir selbst mit dem Mehrkontenmodell aufzwinge, wie bereits am Anfang beschrieben.
Eine weitere Teillösung ist es, das Schwarzgeld unattraktiv zu machen. Hier würde mir spontan einfallen, Gewisse Gewinngrenzen steuerfrei zu lassen oder eventuell auf eine drastisch niedrigere Steuer zu senken, irgendwas um die 5% z.B. und eine noch einfachere Gewerbeanmeldung für Tätigkeiten bei denen häufiger "schwarz" gearbeitet wird, Autoschrauber, Gartenlandschaftsbau, Dachdecker, Maurer und co würden mir da spontan einfallen. So wäre mehr nachverfolgt und aber kaum noch ein Grund das nicht anzugeben. Aber vielleicht sehe ich das auch zu naiv. Viele werden sagen "das geht die doch nichts an was ich noch nebenbei verdiene". Ansichtssache.
Aber ich denke das Bargeld wird uns noch eine Weile begleiten, in digitalen Angelegenheiten ist Deutschland nicht so schnell. Für mich persönlich überwiegen die Vorteile des bargeldlosen Bezahlens, ich kann aber auch jeden Verstehen, der es anders sieht & das ist auch okay für mich. Schließlich bin meist ich der, der sich die Getränke in der Kneipe von seinem Kumpel bezahlen lässt und es ihm per PayPal zurück gibt.
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