Was seid ihr denn für welche?


Über uns

Wir sind Jana, Nico, die große Motte und mittlerweile auch die kleine Maus. 

Gemeinsam leben wir im "Speckgürtel" von Berlin. Wir sind froh dass unser Kind draußen spielen oder in eine Matschepfütze vor der Einfahrt springen kann. Und das wir ein bisschen Wald um uns herum haben. Entgegen einiger Vorurteile, haben auch wir Rewe, Aldi, Lidl und Co. bei uns. Wir halten also keine Kühe oder andere Nutztiere, zumindest noch nicht. 


Über mich

(Kurzfassung Stand 2024)

Nico, 34 Jahre "alt", verheiratet und stolzer Papa zweier Tochter.

Gelernt habe ich Pharmazeutisch-technischer Assistent & Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter, dazu habe einen Fabel für Technikschnickschnack wie Smart Home & co. Daher bin ich begeisterter Nutzer von Amazon Alexa, dem Philips Hue System und Bosch Smarthome*. Ich bin für Digitalisierung und Automatisierung, es mag nicht alles gut sein, was so auf den Markt kommt oder was es schon gibt, aber es gibt auch viele tolle Sachen, die einen das Leben und kleinere To-Dos erleichtern und einen im hektischen Alltag unter die Arme greifen.

Man könnte jetzt sagen "Son Quatsch, früher.. früher ... früüüüheeeer" .... BLA! Früher musste nur einer Arbeiten, nicht beide, früher war die Frau alleine mit der Erziehung, heute zum Glück nicht mehr, früher früher früher... da war auch nicht alles besser. Jede Zeit hat seinen Charme, hat ihre Chancen, hat Vor- und Nachteile. 

Ich mag gutes Essen, ob selbst gekocht oder im Restaurant serviert. Hauptsache lecker 😋 

Für den Handel mit Kryptowährungen, Aktien und ETF habe ich mich im Mai/Juni 2018  interessiert,  nachdem ich auf meinem Sparbuchauszug 0,01€ Zinsen bekommen habe mit dem freundlichen Hinweis, die abzuführende Steuer doch bitte zu beachten. Da dachte ich mir DAS kann es nicht sein. Gut, zugegeben, auf diesem Sparbuch habe ich keine nennenswerten Summen liegen gehabt, aber mir ging es ums Prinzip. Also fing ich an mich über Themen Börse, Kryptowährungen und Zinsen etwas zu belesen und einigen Kanälen auf Instagram und Youtube zu folgen. Nach 6 Wochen dachte ich mir dann, FANG EINFACH AN! Was ich dann auch tat :) Wie ich genau dazu kam kannst du in meinem Blog-Artikel Wie ich zum Investieren kam lesen oder im  Bereich Finanzen.

Interessen und Hobbies

Familienzeit.
Ich bin ein Typ, bei dem die Tagesgestaltung optimalerweise vorher feststehen muss, meine Frau und meine Töchter sind eher die spontanen Typen, was bei mir so manchmal zu ungewollten Gesichtsentgleisungen führt. Nichts desto trotz, liebe ich die Zeit mit meiner Familie und auch die spontanen Ausflüge machen mir dann doch ziemlichen Spaß. 

Beitragen und austauschen.
Was mir auch sehr viel Spaß macht, ist es hier zu schreiben & Beiträge auf Instagram zu verfassen. Meine Erfahrungen zu teilen, meine Gedanken mal schweifen zu lassen. Reaktionen und Feedback zu bekommen, mich auf z.B. Instagram auszutauschen, sowas finde ich toll.

Anderen Helfen.
Sei es nun, den Stupser Richtung "Fang an dich um deine Finanzen zu kümmern", einem Freund einen Tipp für ein Medikament aus meinen alten Tagen aus der Apotheke zu geben oder einfach mal ein offenes Ohr zu haben. Wer anderen hilft und gutes tut, dem wird das auch wieder zurück gegeben. 

Essen.
Mit Freunden und oder Familie, was leckeres Essen. Leider bin ich auch etwas Faul, ich bin eigentlich der geborene Arbeitslose, ich könnte locker mehrere Tage auf der Couch chillen und Playstation spielen und mir abends gediegen mit Kumpels einen reinorgeln. Aber das geht "leider" nicht, sonst würde ich heute auch nicht dort im Leben stehen, wo ich eben stehe. Aber mit einer Einladung zum Essen gehen, etwas zu Trinken (wenn die Kids bei Oma sind) oder am Besten beides, bekommt man mich fast immer rausgelockt. 

Zeit verbringen, mit Menschen die ich gerne hab.
Heißt das nun, einen Spieleabend machen, mit Freunden auch mal auszugehen, Paintball spielen zu gehen oder einfach an kalten Herbsttagen ein Glühweinabend um ein gemütliches Feuerchen draußen zu machen. Hauptsache Zeit mit Menschen verbringen, die wir und ich gern haben.

Fahrrad fahren


Lebensgeschichte, Beruf & Mindset

(Achtung langer Text, 2043894 Rechtschreibfehler) 

Als ich so mit 15/16 zur Realschule ging hatte ich ein Praktikum in einer Bank, das hat mir gut gefallen & da ich mich dort scheinbar ganz gut angestellt habe, durfte ich sogar zum Bewerbungstest, obwohl ich eigentlich noch etwas zu jung war. Das wurde mir sehr schnell klar, als ich dort saß und um mich herum Leute saßen, die alle 4 Jahre und mehr älter waren als ich. Die Fragen waren knackig, ich hab mein Bestes gegeben, aber mit Abi oder Studium, hatten die anderen Bewerber leider mehr Wissen zur Hand. 

Dann bewarb ich mich, nach meinem Abschluss an der Realschule, für ein Fachabitur in Wirtschaft im OSZ Nauen um über diesen Weg zur Bank zu kommen. Zeitgleich versuchte ich mich auch für eine Ausbildung als Pharmazeutisch kaufmännischer Angestellter in einer Apotheke zu bewerben. Meine große Cousine übte die Ausbildung bereits aus und es klang spannend. Meine Eltern haben es mir nicht leicht gemacht, wie alle Jugendlichen hatte ich zwar eine große Klappe, aber wenn ich irgendwo anrufen und mich vorstellen musste, war ich ganz klein mit Hut. Die ersten Anrufe waren ein Disaster, Stottern, Versprecher, Schweißausbrüche. Im Nachhinein war das gut, dass mich meine Eltern dazu ein bisschen gezwungen haben, ich wurde mit jedem Anruf etwas selbst- und vorallen textsicherer. Irgendwann fand ich eine Apotheke in Steglitz, die mich Ausbilden würde. Zu dieser Zeit bekam ich auch das grüne Licht für das Fachabi, jedoch wurde mir dort geraten, wenn ich eine Ausbildung in Aussicht habe, erst diese zu machen, das Fachabi könnte ich noch später machen. 

So fing ich in der Apotheke an.

Alles in allem hatte ich eine gute Ausbildung, habe aber währenddessen schon festgestellt, das ich Apotheke toll finde, aber der Beruf "PKA" für mich nichts ist. Als PKA bestellt man die Medikamente, kümmert sich um das Lager, Bestände und Bestellungen. Man räumt auf, räumt ein & hat bis aufs Telefon eigentlich kaum Kontakt zu den Patienten. Mich interessierten aber die Menschen, die Wirkung der Medikamente und das Herstellen von Salben, Cremes (nein das ist nicht das Gleiche ;) und Kapseln. In der PKA-Ausbildung wollte ich mehr als einmal aufgeben & hinschmeißen, die Apotheke lief nicht gut und die Spannung der Filialleitung war im täglichen Arbeiten deutlich spürbar & wurde 1:1 an mich weitergegeben. Das hatte mir wirklich zu schaffen gemacht, da ich immer sehr bemüht war, ordentlich zu arbeiten. Zum Inhaber hatte ich ein gutes, fast freundschaftliches Verhältnis, aber ich war halt nur in der Filialapotheke. Meine Ausbildung endete & ich wollte wie gesagt, mehr lernen und Patienten helfen. So sprach ich mit meinen Eltern über eine zweite Ausbildung, zum Pharmazeutisch technischen Assistent. Das sind i.d.R. die die du vorne im Verkaufsraum (Offizien genannt) siehst. Die, die dich (im Besten Fall) beraten und nicht nur etwas verkaufen. Meine Eltern fanden die Idee gut. 

Man lernt nie aus.

Es gab zwei Möglichkeiten - die staatliche Schule oder die Private Schule

Ich bewarb mich bei der staatlichen Schule, machte den teils schwierigen Einstellungstest und durfte zu einem Gespräch. Ich war gut vorbereitet , aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich meine Fehler aus dem Test nochmals beantworten sollte. Ich meinte dann nur "das weiß ich nicht, wenn ich es gewusst hätte, hätte ich es sicherlich richtig hingeschrieben" aber die Direktorin ließ nicht locker und fragte wieder und wieder. Irgendwann meinte ich zu manchen Fragen sowas wie "Ich ging von aus, das ich das hier lerne". Ich kann vorab sagen, DAS war nicht die richtige Antwort. Wie du dir denken kannst, lief das Gespräch nicht gut und ich bekam eine Absage - Überraschung --.-- 

Also blieb nur die private Einrichtung. Sie war mit ca. 360€ im Monat recht teuer.

Meine Eltern mussten viel Arbeiten um die Kosten zu decken, die man erst kennen lernt, wenn man seine eigenen 4 Wände, Auto und co zu bezahlen hat, die Art von Kosten, über die man nachdenkt, wenn man Mama oder Papa wird.

Wir unterhielten uns eine ganze Weile darüber wie es nun weitergehen würde. Meine Eltern haben sich in wichtigen Punkten, mit mir immer auf Augenhöhe unterhalten, darum war schnell klar, dass wir den Weg mit der privaten Einrichtung gehen werden, unter der Bedingung, dass ich nebenbei Arbeiten gehe um meine eigenen Kosten die man als Jugendlicher so hat, decken zu können. 

Ich ging also zur Schule und lernte den Beruf PTA, nebenbei arbeite ich in einer Center-Apotheke.

Das war rückblickend, die schlimmste Arbeitszeit in meinem Leben. Die Bezahlung war mies, die Arbeitszeiten teils spät, das Arbeitsklima war mäßig bis frostig, der Chef war hart aber leider meist nicht fair. Wenn er hinter mir stand, fühlte ich mich so wie Harry Potter, wenn ein Dementor hinter ihm steht, es wurde alles kalt und man hatte einen Anflug von Angst. Es war wirklich keine schöne Zeit.

Der Tag sah so aus, dass ich um 5/6 Uhr aufgestanden bin, zur Schule musste, danach bis teils 20/21 Uhr arbeiten, dann ab nach Hause (... hoffentlich hat Mama was leckeres gekocht ... oooh bitte... ) also dann essen, lernen, lernen, lernen für Klausuren & co, duschen, heiern (wenn ich nicht schon aufm Hefter eingeschlafen bin).

Das ging nicht nur mir so, das machen heute auch andere durch. Und ich kann nur jedem sagen, ZIEH ES DURCH!  

Es wird dich für die Zukunft stärken.

Nach dieser Apotheke, hätte mich JEDE Apotheke, mit der ich jemals ein Gespräch hatte (also natürlich der Inhaber/Inhaberin, ich spreche ja nicht gegen eine Apothekenwand)  sofort mit Handkuss genommen. Ich habe immer wieder gehört "Da warst du? So lange durchgehalten? Neben der Schule?"

Wie gesagt, es hat mich stärker gemacht. Auch hier wollte ich Zwischendurch alles schmeißen. Ich kam oft völlig fertig nach Hause, wo ich aber immer aufgefangen wurde, auch wenn der Tag noch so bescheiden war. Natürlich haben irgendwo darunter auch die Noten gelitten, aber ich hatte das große Glück Dozenten gehabt zu haben, die meinen Ehrgeiz und mein Interesse sahen und es auch schätzen. Ich bin natürlich auch mal eingeschlafen, aber ich wusste immer Bescheid und habe mit einem Ohr zugehört, das wussten sie. Auf der Schule kannte ich bereits ein paar Leute, aus der vorherigen Ausbildung, das machte den Anschluss und den Austausch leichter. Die PTA Ausbildung ist ziemlich komplex und für den Stoff, wie die meisten Ausbildungen, eigentlich zu kurz. Dazu muss man ein 6-monatiges Praktikum in einer Apotheke machen.

Eine Bekannte, aus der vorherigen Ausbildung arbeitete ebenfalls neben der Schule in ihrer "alten Ausbildungsapotheke", also dort wo sie bereits als PKA war. Da sie bald wegziehen würde, empfahl sie mich für ihren Platz um mein Praktikum dort zu machen und eventuell übernommen werden, wenn ich mich gut anstellte. Vom Fahrtweg, war die Apotheke für mich super gelegen und die maximale Arbeitszeit war bis 19 Uhr. Das war okay. Ich ging zum Vorstellungsgespräch und wieder kam mir in der Bewerbung zu Gute in der oben beschriebenen Center-Apotheke gearbeitet zu haben, das war wie eine Auszeichnung und zeugte von Durchhaltevermögen und einer harten Schule, dort so lange durchgehalten zu haben. Ich verstand mich mit der Apothekeninhaberin auf Anhieb gut, zudem kannte sie diese Center-APotheke ebenfalls aus ihren Lehrjahren. So fing auch mein Praktikum bald dort an...

Hier begann eine sehr schöne Zeit und hier wurde ich "erwachsen".

Mein zuvor gelernter Beruf als PKA half mir am Anfang sehr, wie alle Praktikanten, wurde ich nach und nach angelernt. Erst die Waren einräumen, alles kennenlernen, wo liegt dies, wo liegt das. Diese Apotheke hatte wie die meisten Apotheken, noch keinen Kommisionierautomaten, der einem die Packungen bei einer Anforderung rauswirft und bei Neueingängen selbst irgendwo stapelt. Es musste jede Packung in die großen Ausziehbaren Schränke gepackt werden (nennt man Generalalphabet). Nach und nach durfte ich unter kritischen Augen an die ersten Patienten. Da es eine kleine Kietzapotheke war, mit sehr hohem Stammkundenanteil, fiel den Patienten mein neues Gesicht natürlich schnell auf. Ich bin bis heute sehr stolz auf meinen Beruf, da ich in dieser Apotheke nicht das Verkaufen gelernt habe, sondern das Beraten, was für mich persönlich die absolute Kernaufgabe einer Apotheke ist. Die Zeit verging & ich lernte die Patienten immer weiter kennen und sie mich. Zu manchen entwickelte sich bereits fast ein freundschaftliches Verhältnis. Ich war immer aufgeschlossen und freundlich und habe so wie alle anderem im Team mein Augenmerk auf die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten, nicht des Kunden, des Patienten (!) gehabt und so gut wie es ging zu beraten. Ich habe immer so beraten, wie ich meinen besten Freund, meine Eltern oder sonst jemand Nahstehenden beraten würde, das wussten die Patienten und das wusste meine Chefin. Wovon ich nicht überzeugt war, empfahl ich auch nicht. Und das war für alle in Ordnung. 

Ehrlichkeit und Transparenz wärt am längsten.

Jemanden der meine Hilfe als Apothekenmitarbeiter braucht, so zu beraten als wäre es mein bester Freund, meine Mutter oder mein Vater, war mir wichtig. Ich wollte keinen Müll an Leute verkaufen und ich wollte mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, heute wieder Menschen geholfen zu haben. Wenn jemand Kopfschmerzen hat, verkaufe ich ihm nicht on-top ein Nasenspray für schlechte Zeiten mit dazu. Das ist nicht fair, nicht ehrlich und hat für den Patienten keinen Mehrwert. Daher muss ich wirklich sagen, schön dass ich dort so viele Jahre sein konnte, denn nach diesem Mindset, wurde und wird bis heute dort gearbeitet. 

Meine Praktikumszeit neigte sich dem Ende zu. 

Und die Abschlussprüfungen gingen bald los. Ich habe natürlich viel gelernt und durfte nach meinem Praktikum als Minijobber weiter in der Apotheke bleiben, meine Apothekenleiterin war ebenfalls PTA und hing danach ihr Studium der Pharmazie dran, daher kannte sie das finanzielle Malheur in dem man bei einer schulischen Ausbildung steckt.

Sie hatte eine gute Aushilfe, ich ein Einkommen und konnte in diesem sehr schönem Beruf und der Apotheke weiter arbeiten. Zum Abschluss, muss man zusätzlich eine Facharbeit schreiben, wenn ich mich recht entsinne, musste diese zwei analytische Untersuchungen von Substanzen, einen Aufsatz über zwei Erkrankungen deiner Wahl und die Behandlungsmethoden, sowie ein Herbarium umfassen. 

Die Facharbeit wurde gut, die Prüfungen auch. Bis auf eine ..

Botanik? Knapp durchgefallen.

Das Fach fiel mir die gesamte Ausbildung schwer, so sehr ich auch wollte, vieles davon wollte einfach nicht in meinen Kopf. 

Was nun? Ich war fix & fertig. Da saß ich nun, alle Prüfungen in der Tasche, bis auf diese. Bei dieser Ausbildung reicht es in einem Fach zu versagen, versagst du ein zweites Mal, wars das und du kannst die Ausbildung bestenfalls von vorne machen, der Druck auf den Schultern der "Durchfaller" war also hoch. Ich weiß noch genau, wie wir da alle auf der Treppe saßen, die Stimmung gedrückt, ein Trauerglas Sekt in der Hand. Aber hilft alles nichts!

Wie immer, hieß es dran bleiben.

Meine Eltern unterstützen mich wie immer, genauso wie meine Apothekenfamilie. Ich durfte weiterhin dort arbeiten, musste aber 2 mal die Woche zur Schule um Botanik nachzuholen & die Prüfung nochmal machen zu können. Das kam dann auch bald, irgendwie habe ich es dann geschafft, auch Botanik zu bestehen, wie ich das geschafft habe weiß ich wirklich bis heute nicht. Der Weg war frei. Ein weiterer Meilenstein in meiner persönlichen Geschichte. 

Nun durfte ich ganz offiziell, Salben und Cremes rühren, beraten und verkaufen, Substanzen prüfen und mich mit Ärzten über ihre nicht ordnungsgemäß ausgefüllten Rezepte streiten.

Vielen wissen nicht, dass eine Apotheke für dein rosa Rezept'chen in Vorkasse geht, das Geld dafür bekommt sie im besten Fall sechs Monate später, aber wehe da ist irgendwo ein Fehler, dann kann es schnell passieren, dass die Apotheke nicht den vollen Preis oder gar nichts für die Abgabe und somit der Versorgung des Patienten bekommt. Und da die Gewinnmarge bei verschreibungspflichtigen Arzneien bei ca. 3% + ca. 8€ liegt, tut das dann schnell weh.

Drei Prozent?? Ja. Listenpreis + 3% + ca. 8 € (zu meiner Zeit) + MwSt.... das wars. Immer. Ob dein Medikament nun 30€ kostet oder 3.000€. Wenn du das Glück hattest eine Riesenapotheke mit Filialen zu sein, konnte man den Einkaufspreis natürlich etwas drücken, aber die Nachlässe sind auch eher Bescheiden. 

So, sorry, ich bin abgeschweift haha

Die Arbeit machte mir wirklich riesigen Spaß, das Team war toll, eine zweite Familie und die Leitung war auch sehr sehr kollegial, fair und offen. Die Kollegen wurden wirklich zur  Familie und wie in jeder Familie streitet man sich auch mal aber man verträgt sich auch wieder & rauft sich zusammen. Wie oben bereits schon mal erwähnt, hier wurde ich erwachsen. 

Ich wollte mich weiterentwickeln.

Ich bekam viele Schulungen, aber als kleine Apotheke musste teils sehr aufs Budget geachtet werden, weshalb die Schulung zwar bezahlt wurde, aber der Weg und die Zeit vorort manchmal nicht. Aber das war ok, ich wollte mich ja fortbilden, da ich so eine bessere Beratungsqualität anbieten und natürlich meinen eigene Wert als Mitarbeiter steigern konnte. Meistens waren wir nicht einzeln sondern mit mehreren Kollegen zu einer Fortbildung, was auch schön war. Oder wenn wir "in-house"-Schulungen hatte, wurde leckere Pizza bestellt, so lässt es sich lernen, auch wenn du knülle bist vom Arbeitstag. 

Bei Mama und Papa war's ja schön.

Aber man will sich ja auch selbst etwas aufbauen. Also ab in die erste Wohnung mit Jana und mir. Jana verdiente zu dieser Zeit noch kein Geld und arbeite neben ihrer schulischen Ausbildung zur Erzieherin nebenbei um ihre eigenen Kosten zu decken.

Da das Geld aber vorne und hinten nicht reichte , wie das so ist bei jungen Pärchen, musste eine Lösung her. 

Wieder ein Nebenjob, neben dem Job.

Ich arbeite Vollzeit in der einen Apotheke und nach Rücksprache und viel hin- und her, dürfte ich bei einer befreundeten Apotheke meiner Chefin aushelfen. Sie wollte damals natürlich nicht, dass ich mit meiner guten Arbeit und Einstellung, bei jemanden lande, der mich eventuell abwerben könnte. Aus Geschätsführersicht, verständlich. Aber ich war jung und brauchte das Geld haha

Also Montag bis Donnerstag und jeden zweiten Samstag in der einen Apotheke und am freien Tag (Freitag) in der anderen Apotheke. Erst waren es zwei Freitage im Monat, irgendwann so ziemlich jeder. Von Falkensee aus, war der weg nach Berlin Charlottenburg zu den Rushhourzeiten mühselig, freie Parkplätze rar bis nicht verfügbar. Also hatte ich vom Nebenjob noch die Anfahrts- und Parkkosten abzuziehen, womit mein Nettostundenlohn bei ca. 10€ war. Das war nicht die Welt, aber wir kamen damit über die Runden und konnten an Wochenende auch mal weggehen und feiern, wie man das i.d.R. so macht mit um die 20 - 25 Jahre. Meine Migräne nahm zu, ich bekam häufiger Sodbrennen. Das konnte auf Dauer nicht gesund sein. Mir ist klar, dass es sicherlich anstrengendere Jobs gibt, die körperlich vielleicht auch aufreibender sind, aber die Zeit war anstrengend, aber wir mussten durchhalten. Und der Job hat mir wie gesagt auch Spaß gemacht, es ist aber halt ein Unterschied, ob man diese Mehrbelastung auf sich nimmt weil man "muss" oder weil man es "möchte".

Wie der Zufall es manchmal so will, arbeitete unsere Nachberin, in einem Pharmaunternehmen, nach vielen Gesprächen darüber beschloss ich mich dort doch einfach mal zu bewerben. PTA in der Pharmabranche sind eher selten, wenn nicht sogar exotisch, da die Ausbildung eher den Apothekenalltag umfasst. Aber die Grundlagen der Pharmabranche sind ähnlich der der Apotheke, daher sind PTA eigentlich gern genommene Bewerber, wie ich im Nachhinein erfahren habe.

Mit dem Praktikum und der Aushilfszeit + die ungelernte Zeit war ich alles in allem glaube ich knappe 10 Jahre dort.

Schweren Herzens kündigte ich in meiner so geliebten Apotheke und meiner zweiten Familie. Die sehr tränenreiche Abschiedsfeier werde ich nie vergessen. Es war eine tolle Zeit, doch nun fing ein neues Kapitel an. 

 

Von der kleinen Apotheke zur Pharmaindustrie und doch iwie mit einem Fuß in der Finanzbranche

 

 

.. bald gehts weiter :D 


Bildnachweis: Kari Shea / Unsplash