Immer wieder lese ich auf Social Media "..der Preis der Aktie ist egal", "...der Wert ist entscheidend" oder Sachen wie ".. langfristig gesehen ist die Aktie bla bla bla" und auch ganz wilde Sachen wie "durch den Cost-Average verbillige ich immer weiter".
Stimmt das so? Ist das wirklich egal? Sollte man nur die Langfristigkeit sehen? Mit der Frage habe ich mich diesmal etwas näher befasst. Ich komme zu einem anderen Schluss.
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Alle verfassten Texte, Recherchen, Aussagen, Prognosen, Gedanken und Rückschlüsse spiegeln meine persönliche Meinung wieder und wurden im privaten Rahmen recherchiert. Es kann zu Fehlern meinerseits kommen, daher dient hier nichts als Ratschlag, Beratung oder ähnlichem. Es sind meine persönlichen Gedanken & Entscheidungen die ich hier teile. Ich rate dringend davon ab meinen Handlungen zu folgen oder diese nachzumachen. Die Konsequenzen, sowie die Haftung für deine Entscheidungen trägst alleine du.
Der Ablauf
Es gibt sicher vielerlei Strategien und ich spreche hier auch nur von meinem vielleicht für andere ebenso kontroversen Blickpunkt, aber was genau macht jemand der Aktien kauft? Er handelt oder? Also ist er ..sie oder es #gendernistjawichtig, im Grunde einfach ein Händler. Einige schlagen ihre Waren schneller um, einige langsamer. Einige Menschen kaufen & verkaufen beispielsweise Autos, der andere macht das Selbe mit Lego auf Ebay und manche Leute kaufen eben Unternehmensanteile. Aber alle mit dem Ziel das Gekaufte mit Gewinn wieder zu verkaufen.
Was macht einen guten Händler aus?
Der Gewinn, bzw. die Höhe des Gewinns, die Differenz aus Einkauf und Verkauf - die so genannte Gewinnmarge. Und wie kann man diese grundsätzlich erhöhen? Den Einkaufspreis senken, den Verkaufspreis erhöhen oder die Unkosten minimieren. Und im Besten Fall, Kombinationen daraus. Im Falle von Aktien wäre das dann: Billig kaufen, Gebühren möglichst gering halten & teuer verkaufen, soweit die Theorie. Entscheidend ist auch der reale Einstandspreis in meinen Augen und nicht der geschönte mittlere Einstandspreis aus mehreren Käufen. Der Ebay-Reseller kauft ja auch nicht 3x Lego Harry Potter Lego Hogwarts und ermittelt den Durschnitts-Einkaufspreis und ermittelt auf Grundlage dessen den Gewinn je Verkauf. Der Gewinn, also die Differenz aus dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis je Verkauf, wird im Handel einzeln betrachtet und aufaddiert. Und deshalb finde ich wie schon oft gesagt auch den Cost-Average Effekt im Grunde Quatsch bei Aktien und co. Er ist lediglich kosmetisch und für eine vereinfachte Darstellung. Wenn du teuer gekauft hast, hast du teuer gekauft, das schmälert deine reale Marge. Auch wenn du beispielsweise mit einem Sparplan, statistisch näher an der Mitte kaufst. Also auch wenn dein gemittelter Einkaufspreis tiefer liegt, als der Einkaufspreis der teuersten Position, ändert das nichts an der Tatsache, dass die teuerste gekaufte Position erst Gewinne schreibt, wenn der Verkaufspreis darüber erzielt wird. Ein Sparplan macht für mich nur bei ETFs Sinn oder wenn jemand so erhlich ist und sagt, dass er seine Etionen beim Kauf & Verkauf von Aktien nicht unter Kontrolle hat, nicht rational entscheiden kann oder sogar zu viel nachdenkt, also wenn der jenige diese Komponente damit einfach rausnehmen möchte, finde ich es auch okay.
Deshalb nutze ich zum Beispiel ja auch den Dividendenalarm von Alex, weil mir das hilft einzuschätzen, welche Unternehmen gerade im Fokus für einen Kauf bzw. Verkauf stehen und mich besser einschätzen lasse, wie die Lage gerade ist. Das erleichtert mir rationale Entscheidungen. Es ist quasi mein Idealo, mein Preisvergleich. Nur für Aktien.
Aber Tiefs trifft man nie
Das ist grundlegend korrekt, die Tiefs und die Hochs trifft man vermutlich sehr selten und das sollte auch gar nicht die Ambition sein. Aber ein guter Einkauf ist die halbe Miete. Wenn du dann noch teuer verkaufst, hast du alles richtig gemacht. Bedenke immer, dass ein Kurs seine Mitte sucht. Es werden wieder Tage kommen, wo du auch diese nun hochstehende Aktie wieder günstiger kaufen kannst. Jetzt könnte man argumentieren "man weiß ja aber nie wo der Markt steht". Das mag schwammig gesehen stimmen, es kommt hier auch weniger auf konkrete Zahlenschwellen an, eher auf eine Art Range also einen Marktbereich. Weiß ein Autohändler wann er höhere Preise verlangen kann? Weiß das ein guter Reseller? Vermutlich ja, zumindest wenn er gut in seinem Job ist. Wieso? Weil sie ihre Branche kennen, sie wissen wann ihr Markt hoch und wann er tief steht. Das ist auch eine Eigenschaft, die einen guten Händler ausmacht. Solltest du die Indizien eines hohen und eines tiefen Aktienmarktes nicht lesen können oder einfach keine Lust und keine Zeit dazu haben, bleibst du vllt lieber bei ETFs oder suchst dir Tools, die einen in die Richtung begleiten. Daran ist nichts verwerflich. Auch Autohändler bekommen von den gängigen Autoseiten Auswertungen und eine Art Alarm wenn gute Angebote eingestellt werden. Ich rede hier aber nicht davon, jetzt völlig absurde und wilde Alarmdienste für Aktien zu kaufen, die vllt mal so in die Instagram Story swipen. - das bitte sein lassen. Aber so handeln auch die Profis, der Masse einen Schritt voraus. Wenn du mal etwas lesen magst, wie das die großen Hedgefonds angehen und in welcher Klemme sie teilweise stecken, wieso es zu Massenverkäufen und Stoppwellen kommt, solltest du das Buch "Mehr Geld als Gott -Hedgefonds und ihre Allmachtsfantasien" lesen. Ein tolles Buch zu der Ganzen Thematik.
Was möchte ich dir heute mitgeben:
Sei ein schlauer Händler. Habe Geduld, kaufe antizyklisch günstig ein und verkaufe wenn die Zeit gekommen ist auch mal was. Das ist deine Marge, das ist echter Gewinn, das ist etwas wovon man was kaufen kann. Von Buchgewinnen, kann man nichts kaufen. Ernte die Äpfel und genieß sie mal. Außerdem hast du durch solche Verkäufe auch wieder Cash für'n Crash. Das sind liquide Mittel für den nächsten Zyklus.
Übrigens
Ein Broker bei dem man tatsächlich sieht, welcher Kaufpreis einer Position bereits im Plus ist und welcher nicht, ist die Consorsbank. Allerdings rechnet sich das hier auch nur für etwas größere Positionen da die Ordergebühren (also die Bestellgebühren) hier etwas höher sind, ebenso die Kosten für Sparplanausführungen. Dafür bietet diese Großbank andere Vorteile, dazu liest du aber mehr hier.